Neues Jahr, neues Glück, neue Internetseite, neue Beschreibung, keine Arme, keine Kekse, in der Kürze liegt die Würze, wer zuletzt lacht, lacht am besten, je später der Abend umso schöner die Gäste, rechts ist da wo der Daumen links ist, was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen… so oder so ähnlich war die Anweisung, in ein paar losen Zeilen die Gruppe mal kurz vorzustellen. Möglichst ohne alternative Fakten zu verwenden.
Wir, die 6 lustigen 5 – die eigentlich zu acht sind. Da fängt es schon an mit den Unwahrheiten. Gegründet wurde die Gruppe vermutlich im Jahr 2010 – vielleicht war es auch schon 2011….öh?.... wer weiß das schon. Wissen tun wir noch, dass nach der Gründung erstmal eine kreative Pause eingelegt wurde. Auch ob wir anfangs zu fünft oder schon zu sechst waren, lässt sich im Nachhinein nicht mehr herausfinden. Ziemlich sicher ist aber, dass wir die wahrscheinlich modernste und gleichzeitig chaotischste Gruppe im ganzen Main Taunus Kreis sind, Texte werden in der Whats-App Gruppe verfasst und geschrieben, Änderungen gehen per Mail raus, angepasste Versionen werden in der Dropbox wieder hochgeladen – an der Stelle danke, danke, danke! - von dort abgelesen und in eine Voicememo diktiert, ggf. tippt das jemand in Excel ab und sendet es an alle per Fax.
Geprobt wird nur sporadisch und vereinzelt. Alle acht bei einer Probe? Das gab es zuletzt anno 2013 – der Grund war allerdings das Bereitstellen eines Mettigels und ausreichend Kaltgetränken anlässlich des Geburtstags eines Mitglieds unserer Gruppe.
Im Herbst eines jeden Jahres veranstalten wir eine gruppeninterne Lustreise – oder auch Klausur genannt. Die meist feucht-fröhlichen Abende finden regelmäßig in Köln statt. Warum immer Köln? Weil es sich bewährt hat. Da wäre das Kölsch, was recht passabel zu trinken ist und… hatten wir schon Kölsch? Naja ist ja auch egal.
Die erste „gemeinsame Probe“ vor jeder Session ist die erste Freitagssitzung. Warum wir es nicht eher schaffen zu proben? Gute Frage, die stellen wir uns auch schon seit Jahren. Antworten haben wir keine. Manche behaupten: Wer probt ist feige. Dennoch verblüffend wie wir es am Ende des Tages auf die Bühne schaffen und teilweise sogar mal jemand klatscht. Auch hört man mal Leute teilweise recht herzhaft schmunzeln. Gut, der Verein und das Publikum sind bekannt für seine soziale Ader und hilft notleidenden Künstlern wie uns gerne. Dafür ein Dankeschön. Am wahrscheinlichsten ist es jedoch, dass durch die vielen Änderungen in unserem Text jeder von uns eine andere Version des Programms vorliegen hat. Beim gemeinsamen Vortragen wird daraus dann wohl ein Witz.
Das Klingt dann komisch – ist aber so.
Aber was genau tun wir also? Im Prinzip wissen wir es selbst nicht genau. Vage Vermutungen lassen aber darauf schließen uns eher zu den Vortragenden Gruppen zu zählen als zu den filigranen Balletts des KKK. Was unsere Gruppe auszeichnet ist die Redegewandtheit eines Protokollers, der Charme einer Sitzungspräsidentin und der Humor eines Hausmeisters. Fairerweise müssen wir aber zugeben, dass wir während der Sitzung teilweise verwirrter auf der Bühne rumlaufen als Asterix und Obelix auf der Suche nach dem Passierschein A38, aber so ist das nun mal bei 7 Tagen die Woche, in der 8 Köpfe Dinge tun und daraus 9 verschiedenen Meinungen resultieren.
Eine Beschreibung der Gruppe ist auch nach langer Bedenkzeit schwierig, also umschreiben wir einfach was wir tun. Kurz vor den Auftritten zwängen die Pagen unsere Rittersport-Schädel (quadratisch, praktisch, gut) in die Headsets, das Licht geht aus, wir schleichen uns auf die Bühne. Wenn die Technik mitspielt und nicht zu viel Nebel auf der Bühne ist, finden wir auch unsere Positionen und laufen nicht auf der anderen Seite wieder runter.
Unser Programm ist dann wie ein Tinderdate mit einem Mädchen das nur Bilder von oben im Profil hat - man hofft, dass es geil wird, aber am Ende ist man enttäuschter als Ribery, wenn er erfährt, dass seine Prostituierte nicht minderjährig war. Unser Programm hat zwischendurch gute Phasen, aber das hatte O-Zone mit Dragostea Din Tei – einem Lied über eine rumänische Drogenparty von Jan Ullrich und Christoph Daum - auch.
Die ersten Leser werden jetzt wahrscheinlich den Arm heben und sagen das geht so nicht, was schreiben die denn da, naja den Arm heben tut Bernd Höcke und Manuel Neuer auch ständig, gemeinsam haben Sie trotzdem nichts, es wird nur nicht gern gesehen, ähnlich wie deutsche Parteispenden an die AFD.
Falls Ihr tatsächlich bis hierhin gelesen und sogar mal laut geschmunzelt habt, dann habt Ihr entweder zu viel Zeit oder keine Freunde – oder auch beides. Um es nun kurz zu fassen und nicht völlig den Faden zu verlieren – wir die 6 lustigen 5 – sind eine vortragende Gruppe des KKK, die sich selbst lustig findet, immer für eine Überraschung gut ist und eigentlich keine Ahnung haben was Sie tun. Wenn wir nicht durch das Programm zappen, streamen wir Liveauftritte von orchesterartigen Auftritten oder verkleiden uns als Tanzgruppe und täuschen einen Tanz im ¾ Takt an.
Klingt jetzt alles komisch – ist aber wirklich so!!!